Erster Burghof
„Daß Schloß hat inwendig 5 Höf“ schreibt Georg Matthäus Vischer im 17. Jh.
Gemeint sind damit der Schwarze Hof, zwei kleinere Nebenhöfe, sowie der erste und der zweite Burghof, welche von der Hauptburg umrahmt sind.
Der erste Burghof ist schmal und lang. Am Boden sieht man den gewachsenen Stein. An der rechten Seite befinden sich der Burgshop und der Eingangsbereich für die Museen.
Hinter dem Arkadengang oben rechts befinden sich der Rittersaal und der Weiße Saal, die beiden prunkvollsten Räume der Riegersburg. Die Stiegen am hinteren Ende des Hofes führen in die Wohn- und Repräsentationsräume im ersten Stock, dem ehemaligen Privatbereich der Herrschaft. Der Stiegenaufgang wird vom Wappen der Wechsler, der Geburtsfamilie der Gallerin, gekrönt.
Die Frauengestalt mit den beiden Fischschwänzen, welche man über dem Fenster an der rechten Seite des Hofes sehen kann, stellt eine Melusine dar. Eine tragisch-mythische Sagengestalt, deren Bedeutung und Aussehen sich vom Mittelalter, in dieser Zeit wurde sie vorzugsweise mit Schlangenschwanz abgebildet, bis in die frühe Neuzeit stark geändert hat. Die Melusine im Burghof wurde im 17. Jh. angebracht. In dieser Zeit war sie Symbol für eine treusorgende Ehefrau, Mutter und Herrscherin sowie ein Synonym für übernatürliche Wesenheit.
Melusinen findet man auch häufig an Gewässern zugewandten Randmauern von Handelsstädten. Dort sollten sie wohl die Handelsleute auf See schützen.